Das Team der Gesellschaft für Gemeinsinn

Anna Andres

In Bewegung

Schon als Jugendliche war ich am liebsten draußen unterwegs – beim Wandern, Klettern oder beim Yoga, das ich intensiv praktiziert und ehrenamtlich unterrichtet habe. Nach 13 Jahren reformpädagogischer Schulzeit und einer Ausbildung zur Yogalehrerin führte mich mein Weg über einige Umwege ins schöne Potsdam. Hier habe ich dual Soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt Bewegungspädagogik studiert und parallel eine Ausbildung zur Erzieherin gemacht.

Gestaltungsräume

Der Arbeitsalltag in der KiTa engte mich oft ein. Es fühlte sich illusorisch an, den besonderen „Zauber der Kindheit“ innerhalb der Institution zu bewahren und zu fördern. Aus dieser Frustration heraus habe ich mich auf die Suche nach neuen Gestaltungsräumen gemacht und diese im Projektmanagement für Kita-Gründungen gefunden. Als Projektleitung des Projektes Kleingarten-Kita habe ich nun die Möglichkeit, die frühkindliche Bildungslandschaft nachhaltig zu gestalten und die Samen für eine sozial, ökologisch und politisch verantwortungsvolle Zukunft zu säen.

Stefan Muth

Reise zum Selbst

Nach einer Vielzahl von räumlichen Veränderungen von Ost- nach Westdeutschland, Nord- nach Südbayern, bin ich vor ca. 5 Jahren wieder zurück zu meinen Wurzeln und somit nach Leipzig gekommen. Angetrieben von meiner ersten großen Lebenskrise (Burnout) und dem Wunsch nach einer beruflichen Veränderung begab ich mich auf eine lange Reise zu mir selbst. Ist diese schon abgeschlossen? Vermutlich nicht, aber mittlerweile weiß ich, dass mir Werte wie Familie, Freundschaft, Ehrlichkeit und Fürsorge sehr wichtig geworden sind.

Vom Diplom-Wirtschaftsingenieur (FH) aus der Industrie nun in die QuartierPflege der Gesellschaft für Gemeinsinn. Ein aufregender Weg, den ich gerade beschreite. Ich wünsche mir meine berufliche Bestimmung zu finden und die Welt gemeinsam mit motivierten und engagierten Menschen ein Stückchen besser zu machen. Ich freue mich das hier umzusetzen.

Sport und Natur

Viel Kraft und körperlichen Ausgleich für meine tägliche Arbeit ziehe ich aus meiner neuen Leidenschaft, dem Laufen. In der Natur fühle ich mich sehr zu Hause, gibt mir Energie, aber auch Gelassenheit für meinen Alltag.

Janina Gerth

Engagement und Selbsterfahrung

Geboren in der baden-württembergischen Kleinstadt Schwäbisch Hall, aufgewachsen im ländlichen Raum Ostthüringens, erfasste mich die Leidenschaft neue Horizonte zu entdecken. Zwischen Auslandserfahrung, Sozialpolitischem Engagement, kultureller und musischer Selbsterfahrung wurde es nach der Geburt meines Sohnes zu meinem vorrangigen Interesse, ein zuhause für uns zu finden. So landete ich in Leipzig, entdeckte meine Leidenschaft für wohlgesonnene großstädtische Anonymität und die Vorzüge vielfältigster kultureller und sozialer Möglichkeiten.

Zuhause und Zusammenhalt

‚Zuhause sein, sich zuhause fühlen, Wurzeln schlagen‘, ist für mich seit meiner Kindheit ein zentrales Thema. Durch meinen familiären Ost-West-Hintergrund fühlte ich mich an dem einen Lebensort immer fremd geblieben und ‚dazugezogen‘, am anderen Ort blieb ich die Besucherin mit familiärer Verbindung.

Was bedarf es, um Verwurzelung und ein Gefühl von Heimat zu generieren? Mit dieser Frage habe ich mich auch in weitreichenderen sozialen und politischen Kontexten beschäftigt. Auch als angehende Architektin ist das mein Thema, mit dem ich mich intensiv auseinander setze. Und nicht zuletzt im Ehrenamt bei der Gesellschaft für Gemeinsinn.

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Sarah Strulik

Zwischen Fernweh und Heimweh

Aufgewachsen zwischen Feldern und Wäldern im schönen Sachsen-Anhalt hat mich genau diese vermeintliche Idylle irgendwann erdrückt. Oftmals zu laut und bunt für diese Orte habe ich mit 18 Jahren das Weite gesucht und bin nach Potsdam/Berlin gegangen. Immer auf der Suche zog es mich 6 Jahre später zurück nach Leipzig.

Stillstand

Beruflich hat es mich immer wieder in Führungspositionen gezogen. Ich wollte die Verantwortung für Menschen übernehmen, wollte eigenständig Entscheidungen treffen und bin bereits nach kurzer Zeit oftmals an Grenzen gestoßen.

Geboren werden

Mit meiner Agentur WEARESILK bin ich den einen Meter weiter gegangen und führe nun seit einem Jahr eine digitale Agentur mit Herz. Ich möchte anderen Mut machen, möchte Arbeitsplätze schaffen, die auf Gleichberechtigung basieren. Setze mich mit Herz und Verstand für das Gute ein.

Seit 2 1/2 Jahren bin ich auch Mama. Die Prioritäten haben sich verändert. Ich gehe mutiger und stärker, aber auch weicher als je zuvor durch das Leben. Diversität, Gleichberechtigung und Fortschritt spielen in meinem privaten, aber auch beruflichen Alltag eine große Rolle.

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Tanja Tippmeier

Erzieherin und Sozialpädagogin

Aus dem Münsterland kommend kam ich über „Umwege“ über Fuerteventura, Mallorca und Heidelberg 2001 nach München, wo ich heute lebe und als Erzieherin und Sozialpädagogin in der Aus-, Fort- und Weiterbildung von Mitarbeiter*innen sowie der Begleitung, Beratung und Unterstützung von Leitungen und Trägern von Kindertageseinrichtungen tätig bin.

Vielfältige Stationen

Mein Glück, sage ich heute, ist, dass ich fast alle Stationen, die es u.a. in der Landschaft der Kindertageseinrichtungen gibt, einmal durchleben durfte und aus jeder etwas Positives mitnehme. Jede Station hat mich in irgendeiner Weise geprägt. Und darüber bin ich sehr froh. Meine Erfahrungen aus den Stationen der Erzieherin vor Ort, der Leitung von Kindertageseinrichtungen sowie als Trägervertreterin bringe ich sehr gerne in neue Projekte ein.

Dozentin und Referentin

Hinzu kommt meine Dozenten- und Referententätigkeit, die es mir ermöglicht Menschen an neue Themen heranzuführen, sie zu begeistern, zusammenzuführen und gemeinsame Wege zu finden.

Hannes Wenner

Mentalität als Motor

Als Wahlkölner seit mehr als 20 Jahren habe ich die natürlichen Beschränkungen des nordhessischen Zonenrandgebiets (so hieß das damals wirklich) mittlerweile wohl weitgehend überwunden.

Die Offenheit anderen Menschen gegenüber - egal welchen Hintergrund sie auch haben mögen - empfinde ich als Bereicherung für mein Leben. Daraus wurde auch mehr und mehr der Wunsch, in einem nicht unkomplizierten gesellschaftlichen Umfeld etwas für Menschen zu tun. Und genau das tun wir mit der Gesellschaft für Gemeinsinn. 

Kreativität als Anker

Schon immer und weiterhin wichtig ist mir Musik. Einige Jahre warf sie meinen Lebensunterhalt ab, da ich elektronische Tanzmusik veröffentlichen und mit dieser auftreten konnte. Ohne sie als essentielles Element möchte ich mir mein Leben nicht vorstellen.

Wenn ich nicht beruflich an neuen Ideen und Konzepten feile, kann man mich bisweilen dabei antreffen, mir neue Spiele mit unnötig komplizierten Regeln auszudenken.

Katharina Wilke

Normal ist doch langweilig 

Schon als Kind fühlte ich mich mit Einheitstümelei unwohl und mein Gerechtigkeitssinn schlug mich immer auf die Seite der Underdogs, der Misfits, all der spannenden Menschen, gegen die in unserer Gesellschaft Mauern gebaut werden. Nicht zuletzt durch meine eigenen Erfahrungen mit Marginalisierung habe ich es mir daher zur Lebensaufgabe gemacht, diese Mauern abzubauen. Stein um Stein. 

Krisenfest

Menschen, die mir nahestehen, bezeichnen mich als ehrlich, loyal und unvoreingenommen, und das deckt sich gut mit meinem Selbstbild. Selbst um Hilfe zu bitten habe ich erst spät gelernt, deshalb ist es mir wichtig, niedrigschwellige Unterstützungsangebote strukturell in der Gesellschaft zu verankern. 

Exil-Wessi 

Nach vielen Stationen in der Bundesrepublik und in meinem Lebenslauf habe ich mich zur Familiengründung gezielt für Leipzig entschieden. Die Stadt hat mich politisiert und mein aktives soziales Engagement entfacht. So folgte bald der Wunsch, auch beruflich irgendetwas mit (Gemein-)Sinn zu tun. 

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Lea Wagner

Born and raised in Leipzig, zog es mich auch nach längeren Auslandsaufenthalten immer wieder zurück an dieses schöne Fleckchen Erde. Ich schloss mein Bachelor an der Universität Leipzig ab und kann nun einen geisteswissenschaftlichen Abschluss ohne berufliche Perspektiven, dafür aber viele prägende interkulturelle Erfahrungen vorweisen.

Etwas verloren und von meinem Abschluss desillusioniert, erkundete ich die Gegend und wirkte bei diversen interkulturellen Projekten mit. Dort schafften es Inhalt statt Form, Nähe statt Theorie und die Begegnung mit Menschen in der täglichen Arbeit mir das zu geben, was ich stets vermisste: sinnvolle Aufgaben, die ich mit Liebe zur Sache angehen konnte.

Jetzt habe ich meinen Platz im sozialen Bereich gefunden, was mir als sehr logische Konsequenz erscheint. Aktuell absolviere ich einen berufsbegleitenden Master in Sozialmanagement und arbeite im Management sozialpädagogischer Projekte in Leipzig.

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Kaśka Bryla

Volkswirtin und Autorin

Kaśka Bryla ist in Wien geboren, zwischen Wien und Warschau aufgewachsen. Studium der Volkswirtschaft in Wien, Studium am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig, wo sie 2015 die Literaturzeitschrift und das Autor_innennetzwerk PS – Politisch Schreiben mitbegründete und seither Teil der Redaktion ist. PS: Politisch Schreiben erscheint jährlich in Print und digital.

Inszenierung und Roman-Debüt

Kaśka Bryla schreibt Langprosa, Kurzprosa, Essays und dramatische Texte, war Redakteurin des Monatsmagazins an.schläge in Wien, erhielt 2013 das österreichische START-Stipendium und 2018 den Exil Preis für Prosa. Von 2016 bis 2019 gab sie Kurse zu Kreativem Schreiben im Gefängnis. Seit 2016 für Menschen mit Migrationshintergrund. 2019 inszenierte sie in Leipzig an der Schaubühne Lindenfels die Reihe Szenogramme. Ihr Romandebüt „Roter Affe“ ist 2020 im Residenz Verlag erschienen. Derzeit erarbeitet sie gemeinsam mit „ongoing project“ das Theaterstück „Das verkommene Land“, das im September 2021 an der Schaubühne Lindenfels uraufgeführt wird.

Jelena Kecman

Nähe und Distanz

Geboren und aufgewachsen bin ich in Serbien  - in einem Land, in dem soziale Nähe im täglichen Miteinander einen hohen Stellenwert hat, in dem alle Gefühle, seien sie positiv oder negativ, offen gezeigt und gelebt werden. Ich beendete mein Studium der Agrarwissenschaften und begann an der Uni zu arbeiten. Analysieren, hinterfragen, nach Lösungen suchen war immer mein Ding. Jedoch engten mich die Uniformität der Gesellschaft und mangelnde Meinungsfreiheit sehr ein.  Ich verfolgte meine wissenschaftliche Karriere daher in Deutschland weiter.

Immer was Neues

Ich lernte dabei wunderbare Menschen kennen, hatte Begegnungen, die mich zutiefst berührten. Die ehrenamtliche Arbeit im Kinder- und Jugendhospiz stillte mein Gemeinschaftsbedürfnis und half mir, in einer Welt des Überflusses den Fokus für das Wesentliche nicht zu verlieren. Diese Tätigkeit hat sicher wesentlich dazu beigetragen, dass ich mich beruflich neu orientierte. 

Nun mache ich etwas, hinter dem ich als Mensch voll und ganz stehen kann und die Möglichkeit habe, mich immer wieder neuen Herausforderungen zu stellen und als Mensch über meine Grenzen hinauszuwachsen.

Florian Kiel

Starke Zivilgesellschaft

Als echter Hamburger Jung war ich Anfang der 90er Jahre nah dran an der Anti-Atom-Kraft-Bewegung. Seitdem setze ich mich für Umweltschutz und eine starke Zivilgesellschaft ein, weil gesellschaftliche Veränderungen Visionen, Engagement, und Beharrungsvermögen benötigen. 

Persönlicher Einsatz

Als Ehrenamtlicher bin ich seit über 20 Jahre engagiert: als Umweltaktivist, als Pfadfinder, als Kommunalpolitiker im heimatlichen Gemeinderat oder als Mentor für Schüler:innen aus anderen Herkunftsländern.

Als Social Entrepreneur bin ich ein Gründer der Bienensauna und berate öko-soziale Ideen und Projekte, um nachhaltiges Denken zu fördern und  ehrbare kaufmännische Werte vorzuleben.

Vor Ort Handeln

Wir möchten mit der Gesellschaft für Gemeinsinn Menschen in Strukturen verwickeln, die ein wohlwollendes Miteinander fördern und uns gemeinsam größeren Einfluss auf unser tägliches Umfeld nehmen lassen.

Helmut Thieme

Ostmensch

Aufgewachsen bin ich in der DDR und von dieser mehr als mein halbes Leben geprägt worden. Ich engagierte mich für dieses Land. Gleichwohl konnte ich es gut Geschichte werden lassen. In Thüringen geboren, fühle ich mich jetzt noch Landschaft und Menschen heimatlich, die Wurzeln spürend, verbunden. 1974 in Leipzig angekommen, schlug ich neue, starke Wurzeln in Sachsen.

Arbeitsmensch

Beeinflusst durch meine Eltern hat Arbeit in meinem Leben einen hohen Stellenwert. Ich bin gelernter Maschinenbauer und studierter und promovierter Arbeitswissenschaftler. Arbeitsprozesse, ihre Analyse und arbeitsteiligen Gestaltung, haben es mir angetan.

In meinem Arbeitsleben, in dem ich viele Jahre freiberuflich tätig war, habe ich Unterschiedlichstes getan: Bildungsbereiche geleitet, Genossenschaften gegründet, Führungskräfte trainiert, Studenten unterrichtet, Teams supervidiert, Existenzgründer beraten, Projekte gemanagt, Workshops moderiert oder Verkaufskräfte getestet.

Gemeinschaftsmensch

Ich liebe das Alleinsein, um bei mir anzukommen. Aber noch mehr mag ich das Miteinander und das Erleben von mir darin. Da habe ich meine Kinder mit ihren Familien samt 6 wunderbarer Enkelkinder. Da ist die starke herkunfts–familiäre Bindung zu meiner Schwester. Da sind die Freunde, die sich finden, wenn sie sich brauchen. Da ist die von mir so gemochte, von Wertschätzung und gegenseitiger Ergänzung getragene Teamarbeit. Und schließlich sind da die mehr oder weniger fremden Menschen, auf die ich so gern zugehe.

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Daniel Stirnberg

Mit Kohle im Blut 

Als gebürtiger Schalker trägt er das Herz auf der Zunge, aber eben auch die Kunst im Herzen. Er ist Ästhet und Visionär durch und durch. 

Sein Leben ist bestimmt durch Abwechslung und Entwicklung. Seit 8 Jahren zu Hause in Leipzig, hat er hier inzwischen eine kleine Familie gegründet. Kreativität steht vor all seinen Projekten, sei es beruflich oder privat. Also Foto- und Videograf, studierter Kommunikationsdesigner und jahrelanger Musiker ist für ihn die Arbeit Leidenschaft, sein Beruf eine wahre Berufung. 

Soziales Miteinander 

Soziales Engagement ist für ihn seit klein auf ein Begleiter, seit über 6 Jahren unterstützt er jährlich die FSJler der Caritas mit einem Technik Workshop und zeigt so neue Wege auf. Doch oftmals ist er weitaus mehr, Freund, Kummerkasten, der Mensch, der das Individuelle sieht, der zuhört und nicht vorschnell urteilt. 

 
 

Menschen, die den Verein mit geprägt haben

Neben den derzeit aktiv Beteiligten haben einige Menschen die Entstehung und die Entwicklung des Vereins stark mit geprägt:

Anna Gussone

Vielfältige Wege beschreiten

Aufgewachsen in Ost-Berlin, mit Stationen in Altamira de Biolley (Costa Rica), Lüneburg, Hamburg und Lima (Peru), bin ich im Leipziger Osten gelandet. Zwischendrin habe ich Umweltwissenschaften und Geografie studiert. Seit Langem treiben mich Fragen um gesellschaftlichen Wandel und sozio-ökologische Transformationen um. Am liebsten bin ich an der Schnittstelle von Wissenschaft, zivilgesellschaftlichem Engagement und Politik unterwegs. 

Nachhaltiges Miteinander

Mit meinen vielfältigen Erfahrungen und Interessen bin ich in Richtung eines sozial- und ökologisch-nachhaltigem Miteinanders unterwegs. Ich engagiere mich in verschiedenen Initiativen und Gruppen, z.B. zu Themen wie Ernährung & Landwirtschaft, Wohnen, Bildung und nun Gesundheit & Pflege. Die Vernetzung untereinander und das Verknüpfen unterschiedlicher Gruppen und Themenbereiche sind meine Ansatzpunkte hin zu einer gestärkten Zivilgesellschaft.

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Barbara Rucha

Begegnung mit dem Fremden auf eigene Weise

Dieses Thema Ihrer Dissertation in Musikethnologie ist gleichzeitig ihr Lebensmotto. Geboren 1972 in München ging sie zum Dirigierstudium nach London, St. Petersburg und Dresden und widmete sich der Musikethnologie in Paris, Cambridge und Berlin. Je mehr sie sich mit musikalischen Kulturen aus aller Welt beschäftigte umso mehr begriff sie auch ihre eigenen musikalischen und kulturellen Prägungen.

Grenzübergreifend daheim in Leipzig

Seit über 10 Jahren lebt sie mit ihrem Mann und ihren vier Kindern in Leipzig. Beruflich ist sie immer noch viel unterwegs, ob als Dirigierprofessorin, Gastdirigentin, Komponistin oder Buchautorin. 

Vor allem aber will sie Menschen durch die Musik zusammenbringen. Deshalb widmet sie sich mit Leidenschaft musikalischen und theatralen Projekten, die Brücken bauen zwischen Profis und Laien, Alten und Jungen, Einheimischen und Menschen aus aller Welt.  

Friederike Faber

Friederike Faber

Wo bin ich richtig

Einst im schönen Thüringer Wald geboren verbrachte sie ihre gesamte Schulzeit an der Leipziger Waldorfschule, wo sie, wie sie sagt: "liebevoll zum Ungehorsam erzogen wurde". Die Schulform, der freien Schulen, vertrat sie entsprechend als Schülerin dann auch auf Landesebene. Nach wie vor auf der Suche nach dem Ort an dem sie das Gefühl hat richtig zu sein, reist sie derzeit durch Irland um in den Winterwinden der grünen Insel mit Kindern und Tieren zu arbeiten. Dabei beschäftigen sie Fragen nach der Förderung von Individualität und Potential von Kindern und in welcher Welt diese eigentlich leben sollen.

Soziales Engagement

Ihr Wille zu Hinterfragen, ihr Drang nach angebrachter Systemkritik und meine Neugierde auf
die Möglichkeiten des Lebens machen es ihr bis heute zuverlässig interessant in dieser Welt. Ihr soziales Engagement und ihre Texte widmet sie der Bildung, der Stärkung von Urteilsfähigkeit und individueller Förderung.

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Falk Reimann

Ein halbes Leben Dresden

Mit dem Hintergrund eines Wirtschaftsgeografen und einem bereiten Erfahrungsschatz in der regionalen und europäischen Förderlandschaft bin ich immer interessiert an den gesellschaftlichen Veränderungen und deren Ausgestaltung. Schnell können aber gute Ideen an unprofessionellen Strukturen scheitern und deshalb bring ich gern meine Kompetenz und Erfahrung ein.

Ein halbes Leben Leipzig

Mein zweites Interessengebiet gilt der Nachhaltigkeit und Verantwortung für unser Wirtschaften. Nach dem Zweitstudium zum Master in Responsible Management bin ich drangeblieben und Mitglied im Prüfungsausschuss der Steinbeis University Berlin. Hier genauer hinzuschauen, Dinge anzusprechen und kritisch zu hinterfragen ist wichtig, notwendig und mir eine Herzensangelegenheit.

Markus Ostermair

Markus Ostermair

Brüche gestalten

Markus wurde 1981 in einem kleinen Dorf in Oberbayern geboren. Schulabbruch aus Mangel an Motivation. Abbruch der Karriere als Kaufmann aus Einsicht, dass es in der Wirtschaft kein richtiges Leben gibt.

Lehrer und Romanautor

Studium des Lehramts für Deutsch und Englisch nebst Arbeit mit Obdachlosen und Organisation von HC-Punk-Konzerten im Kafe Kult in Oberföhring (www.kafekult.de). 2020 erschien sein Debütroman „Der Sandler“, der die Parallelwelt der Obdachlosen beschreibt und ein Spiegel-Bestseller wurde.

Maria Bujanov

Verbindungen schaffen

Geboren in Tscheljabinsk, verbrachte ich viele Sommer im Ural und wuchs in Magdeburg auf. Bei einer Begegnung mit einer früheren Erzieherin, erinnerte sie sich an meine Familie als Musterbeispiel „gelungener Integration“. Ein jüngeres Ich wäre stolz, doch das war einspurig gedacht. Mit Integration gehen Anpassung und Verluste einher. Je nach sozialem Umfeld können Ressentiments, verschiedene Sprachstände, materielle und psychische Ressourcen die gesellschaftliche Teilhabe erschweren. Räume für Austausch und Fürsorge boten vor allem migrantische Gruppen. Wer Zugang hatte, konnte dort am ehesten Authentizität erleben, ob beim Singen, Kochen, Spielen oder Malen. Zu jeder Zeit sind solche sicheren Orte wichtig – genauso wie die Teilhabe in einer pluralistischen Gesellschaft. Daran aktiv mitzuwirken, liegt mir am Herzen.

Musik, Schule, Schreiben

In Magdeburg schloss ich ein Ingenieurstudium im Maschinenbau ab, entschied mich aber für einen Weg mit Musik, Kunst und Pädagogik. Auf diesem stapfte ich seit der Kindheit, verließ die Stadt zunächst zögernd Richtung Berlin und wurde in Leipzig mutiger. Dort schreibe ich im Autor:innenkollektiv PMS postmigrantische Störung, bin froh meine Kreativität in Gruppenprojekten, manchmal technischen Tüfteleien und beim Arbeiten mit jungen Menschen einzusetzen und bin überzeugt, dass ermutigende Geduld einander näherbringt.

Henrik Meyer

Politik-junkie

Henrik ist, na ja, so eine Art Politik-Junkie, süchtig nach Informationen, Wissen und regem Meinungsaustausch. Er schreibt auf www.echtpolitisch.de seinen eigenen Blog, der zur politischen Diskussionen einladen soll.

Diskussion und Widerspruch

Meinungsvielfalt und Pluralismus werden gerade in diesen Tagen immer häufiger mit Füßen getreten. Politik aber lebt von Diskussion und Widerspruch, von Neugierde und Offenheit, von Überzeugungen und Engagement. Was wir gar nicht brauchen ist Apathie, Zynismus oder Intoleranz. In diesem Sinne… let’s discuss!

Serra Al-Deen

Beste und fetzige Orte

Geboren und aufgewachsen bin ich in Heidelberg. Ich wohnte auf dem Emmertsgrund, vermeintlich der soziale Brennpunkt der Stadt. Viele arme Menschen, viele Migrant:innen, aber etwas weiter raus auch richtig reiche Leute, die die in der Nähe der Weinberge wohn(t)en. Und ein bisschen Wald nicht weit. Das ist der Stadtteil, den Saša Stanišić in "Herkunft" beschreibt. Ich finde es ist einer der besten Orte überhaupt. Und Kurdo kommt von dort.

Mit 19 zog ich nach Münster, NRW um Arabistik und Anglistik zu studieren. Ich bin bis heute ein großer NRW-Fan. Außerdem gab es ein Auslandssemester in Mumbai. Dort fetzt die Uni noch so richtig, ich erlebte dort mein politisches Erwachen.

Dolmetschen, Übersetzen und Schreiben

Nach Münster ging es weiter nach Leipzig, dort studierte ich Konferenzdolmetschen und Übersetzen und fing im Rahmen des Autor:innenkollektivs PMS postmigrantische Störung das Schreiben an. Ich schreibe am liebsten über das Viertel rund um die Eisenbahnstraße, auch ein sozialer Brennpunkt, auch einer der besten Orte überhaupt.

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Paula Schieferecke

Musik und Gesellschaft

Geboren in einer Kleinstadt in westfälischen Gefilden, begab sich Paula nach dem Abitur zunächst nach Saarbrücken, um sich dort dem Studium des Violoncellos und seiner Welt zu widmen.

Stets von der Liebe zur klassischen Musik getrieben, drängte sie jedoch immer mehr die Frage nach der Bedeutung derselben in unserer heutigen und zukünftigen Gesellschaft. So begann sie schließlich ein Lehramtsstudium, um jungen Menschen Zugänge zu diesem Genre zu schaffen und das Potenzial von Musik für eine lebendige Gemeinschaft zu nutzen.

Neues wagen

Auf der Suche nach Verknüpfungspunkten von Musik und Menschen begegnet sie gerne neuen Ideen und Konzepten – auf der Bühne im Theater, bei Kammermusikprojekten oder als cellistische Moderatorin bei Diskussionsveranstaltungen

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Julia Dietz

Wirtschaftswissenschaften

Bereits während meiner Schulzeit in Dresden interessierte ich mich bevorzugt für die Arbeit im sozialen Bereich, sammelte erste praktische Erfahrungen und verbrachte ein Jahr an einer High-School in Virginia, USA. Zurück in Deutschland absolvierte ich mein Wirtschaftsabitur und entschied mich anschließend für ein Bachelorstudium der Wirtschafts-wissenschaften.

Pflegewissenschaften

Das Studium jedoch erfüllte mich nicht und so besann ich mich wieder zurück auf das, was mir immer Freude bereitete: die Zusammenarbeit mit Menschen. Ich absolvierte ein Praktikum in einem Leipziger Krankenhaus und entdeckte meine Begeisterung für die Arbeit im Pflege- und Gesundheitssektor. Kurz darauf begann ich meine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin mit dualem Studium der Pflegewissenschaften.

Alternative Ansätze

Die täglichen Erfahrungen im Gesundheitswesen motivierten mich über den Tellerrand des Krankenhauses hinauszublicken und mich mit alternativen Lösungsansätzen im Bereich Pflege zu beschäftigen. Derzeit schließe ich meine Ausbildung sowie meinen Bachelor für Pflegewissenschaften ab und freue mich nun für das Modellprojekt „QuartierPflege“ aktiv zu werden.

Cornelius Nohl

Cornelius Nohl

Lebensperspektiven

Nach dem Studium sowie einigen Jahren Gründungs- und Konzernerfahrung, möchte ich mir klar darüber werden, für welche Ideen ich brenne und für welches Thema ich mich in den nächsten Jahren engagieren will. Letztlich geht es mir um zwei Fragen: Wie möchte ich leben? Und: Wie möchte ich arbeiten?

Unkonventionelle treffen

Dazu werde ich Menschen treffen, die mit den vorherrschenden Konventionen brechen, um unsere Gesellschaft aktiv mitzugestalten. Ich will verstehen, was diese Musterbrecher motiviert, was ihre Treiber sind und woraus sie die Kraft ziehen, sich unermüdlich für eine lebenswertere Gemeinschaft einzusetzen.

Gesellschaft Neu denken

Anfangen werde ich mit Sozialunternehmern, da sie versuchen Wirtschaft neu zu denken und auf innovative Weise Gesellschaft zu gestalten. Daneben möchte ich auf Menschen treffen, die neue Formen des Zusammenlebens ausprobieren, wie beispielsweise in Ökodörfern oder Baugemeinschaften. Aktuell ist Cornelius für www.arrivalaid.org unterwegs. 

Camille-Pauline Schemel

Wiesbaden und Wien

Geboren und aufgewachsen bin ich in Wiesbaden. Nach meinem Abitur zog es mich mit 18 sehr früh nach Wien. Hier habe ich als erste Akademikerin meiner Familie einen Bachelor in Psychologie und gleichzeitig meine ersten Erfahrungen in einer neuen Stadt gemacht. Dabei habe ich herausgefunden, was ich in der Stadt, in der ich wohne, suche und zum Leben brauche. Auch Wien als lebenswerteste Stadt der Welt konnte mir das nicht geben, weshalb ich nach drei Jahren unbedingt nach Leipzig wollte.

Mitbestimmung und Gestaltung

Mich reizen hier die Freiräume, die Größe – voller Vielfalt und überschaubar zugleich – und die Möglichkeit zur Mitbestimmung und politischem Engagement. Denn das treibt mich an: Wege finden, unsere Gesellschaft solidarisch und lebenswert zu gestalten, auf eine Art, in der unsere Bedürfnisse nachhaltig und unkompliziert erfüllt werden. Ich bin hier schnell fündig geworden. Neben dem subkulturellem Reichtum einer kleinen Großstadt, bietet Leipzig ganz konkrete Anknüpfungspunkte, um zu wirken und mitzugestalten. Die QuartierPflege in der Gesellschaft für Gemeinsinn e.V. ist für mich ein weiterer Schritt in Richtung einer solidarischen und gut vernetzten Nachbarschaft, in einer Stadt, in der es wert ist zu leben.

Gesellschaftsmensch

Was mir privat viel Spaß macht, motiviert mich genauso im Studium und Beruf: ich bin ein Gesellschaftsmensch und stehe immer im Austausch mit anderen. Hier finde ich Spaß, neue Perspektiven und Chancen, sowie Möglichkeiten zur Veränderung und Gestaltung unseres Zusammenlebens. Auch deswegen studiere ich meinen Master in Psychologie an der TU Chemnitz.