Lebensgeschichten aus Leipzig
Wiedervereinigung ist eine Idee, ein Wort für Zusammengehörigkeit, eine vage Vorstellung in unseren Köpfen. In Geschichtsbüchern hochgelobt, von der Politik kopfnickend abgesegnet, doch jede:r von uns hat die Zeit unterschiedlich erlebt. Gerade wenn wir aus unterschiedlichen Generationen kommen. Für die jüngere Generation ist es doch interessant und wichtig, wie das Alltagsleben früher war.
„In der gesamtdeutschen Geschichtsinszenierung dominierten beim Thema Mauerfall lange die Bilder von freudestrahlenden Menschen, die sich tränennass umarmen und voller Zuversicht in die Zukunft blicken. Was mit der sogenannten Wiedervereinigung allerdings folgte, war harte Arbeit und große Ungewissheit, ein Volk aus gestandenen Persönlichkeiten, die über Nacht zu einem neuen Staat gehörten, alles völlig neu lernen und jemand anderes werden müssen. “
Deswegen führen wir einen Dialog zwischen jüngeren und älteren Mitgliedern von Familien. Wie viel wissen wir von früher? Wissen wir überhaupt etwas über unsere Familiengeschichte? Was könnte es bewegen, wenn wir genauer hinhören? Ist unsere Gegenwart von der Vergangenheit beeinflusst?
„Wenn wir den Dialog mit unseren Eltern und Großeltern nicht suchen, werden wir nicht in der Lage sein, aus diesem Teil der deutschen Geschichte zu lernen. “
Anna und Anke - zwei Schwestern
Welche Rolle hat der Morgenappell gespielt? Warum waren Alditüten schick? Wie sah Grünau früher aus? Welchen Einfluss hatte das politische Geschehen auf das Familienleben und wie sind beide damit umgegangen?
Antworten und weitere spannende und bewegende Momente hört ihr in der ersten Folge unseres Interviewpodcasts - Lebensgeschichten aus Leipzig.
Ingolf und Tilman - Vater und Sohn
Wie entwickelt sich das Leben, wenn die Wende nur als geringe Veränderung wahrgenommen wird und welche Rolle hat das Glück gespielt? Ingolf und Tilman erzählen in dieser Folge über die eigene Freiheit und ob das Thema Politik in ihrem Leben allgegenwärtig war.
Eine authentische, aber auch kritische Folge mit Tiefgang.
Julika und Eckert - Enkelin und Opa
Mehrere Jahrzehnte trennen die beiden und doch sind das gegenseitige Interesse und der Zusammenhalt allgegenwärtig. Besonders das Thema Enteignung und Eigentum spielen in diesem Gespräch eine große Rolle.
Eine herzliche Folge, die die Verbindung der beiden wunderbar widerspiegelt und zeigt, welche Werte auch generationsübergreifend weitergegeben wurden.
Madeleine und Fabian - Mutter und Sohn
Malerin und Fotograf. Kultur und Kunst ein Lebensgefühl. Wie hat es sich angefühlt, in der Oper aufzuwachsen? Welche Freiheiten und Einschränkungen hat die DDR mit sich gebracht? Wie haben sich Anerkennung und Wahrnehmung innerhalb von 40 Jahren verändert? Was wurde aus 5 Kubikmetern Containermaterial und welche Rolle spielt dabei das MdbK?
Eine Folge voller Wertschätzung, Selbstreflexion und Dankbarkeit. Eine Stunde, die einen spannenden Einblick in das System von Kunst und Kultur gewährt.
Wolfram und Johannes - Vater und Sohn
Was bedeutet es, mutig zu sein in einem System, welches Unterdrückung propagiert? Wie definiert man Grenzen, wenn der Wille nach Freiheit groß ist, aber man die eigene Familie schützen muss? Wie sah Umweltaktivismus in der DDR aus und kämpfte man am Ende nur gegen Windmühlen?
Ein offenes Gespräch über die Überwindung der Unterdrückung und das Leben in einem neuen System. Sehr offen und reflektiert besprechen Vater und Sohn die Erfahrungen aus unterschiedlichen Perspektiven.
Ramona und Sebastian - Mutter und Sohn
Wie kann man die Entscheidung treffen, alles hinter sich zu lassen? Wie fühlt es sich an, die Flucht aus der Heimat anzutreten? Wie verwirklicht man den Traum einer Selbstständigkeit in Gesamtdeutschland mit der eigenen Bäckerei? Was gibt man an die nächste Generation weiter und was lernt man von der Generation davor?
Ein sehr ehrliches Gespräch zwischen den Generationen über den Fortbestand von Werten und die Definition von Zugehörigkeit in unsicheren Zeiten.
Henriette und Maxie - Beste Freundinnen
Was bedeutet es, von einer Generation erzogen zu werden, welche ein anderes Wertesystem besitzt als das System, in dem man aufwächst? Existiert heute noch Ost und West? Gibt es mehr Unterschiede als Gemeinsamkeiten? Und wie halten wir den Gedanken der Demokratie aufrecht?
Ein persönliches Gespräch über 20 Jahre Freundschaft und geteilte Erlebnisse in einer Zeit, die für die Elterngeneration ungewiss und für die Kinder selbstverständlich war. Ein reflektierendes Gespräch über die Gestaltung der eigenen Lebenswelt.
Dieses Projekt wurde gefördert von: