Pressespiegel
Website: Leipziger Volkszeitung 6. August 2024 Artikel: Häusliche Pflege unter Nachbarn: Verein organisiert Unterstützung im Wohngebiet.
Website: Landsberger Tagblatt 19. September 2023 Artikel: Kann die QuartierPflege das Problem lösen?
Website: Landsberger Tagblatt 26. Juli 2023 Artikel: Wird der Nachbar zum Pflegedienst?
Website: Landsbergblog 20. September 2023 Artikel: Erpfting wagt die Nachbar-Pflege
Website: Landsberger Tagblatt 22. September 2023 Artikel: Quartier-Pflege: Werden die anderen Stadtteile übergangen?
Website: Leipziger Volkszeitung 15. September 2024 Artikel: Ferry-Porsche-Challenge: Preis für Leipziger Projekt „Quartierpflege“
Website: Landsberger Tagblatt 5. Oktober 2024 Artikel: Projekt Quartier-Pflege in Erpfting ist startklar
Website: Merkur 9. Oktober 2024 Artikel: Die Ersten in Bayern: Pilotprojekt QuartierPflege startet in Erpfting
Website: Landsberger Tagblatt 11. Dezember 2024 Artikel: Lösungsansätze für Mammutaufgabe
Unterstützungsschreiben QuartierPflege
Wolfgang Rau
Fraktionsgeschäftsführer SPD / GRÜNE / Tierschutzpartei im Stadtrat der Stadt Zwickau
QuartierPflege – eine dringend notwendige Komponente im Pflegesystem
Die Situation in der häuslichen, wie auch in der stationären Pflege ist schon heute vielfach hoch problematisch, und die Lage verschärft sich rasch weiter. Wenn nichts geschieht, droht vor allem der Generation der sogenannten Babyboomer im Alter eine katastrophale pflegerische Unterversorgung. Dies gilt umso mehr, als die früher weithin gewohnte Einbettung in funktionierende Familienstrukturen für viele ältere Menschen heute nicht mehr gegeben ist. Es nützt jedoch nichts diese Tatsachen festzustellen und vielleicht auch zu beklagen. Es gilt vielmehr Lösungsansätze zu finden, um das Schlimmste zu verhindern.
Nicht nur im Bereich der Pflege wird es mehr bürgerschaftliches Engagement brauchen, um die Gesellschaft am Laufen zu halten. Nirgendwo wird die so deutlich sichtbar, wie in den Kommunen. Für dieses bürgerschaftliche Engagement müssen jedoch förderliche Rahmenbedingungen geschaffen werden, die sein Aufblühen und seine Verstetigung ermöglichen. Die Engagierten dürfen nicht die Dummen sein, die vom Rest der Gesellschaft weidlich ausgenutzt werden. Deshalb unterstütze ich den Ansatz der Quartierspflege. Er verbindet das Entstehen nicht mehr nur auf die Familie gestützter Sorgegemeinschaften mit einer verlässlichen Honorierung pflegerischer Arbeit im häuslichen Bereich unter dem Dach der bestehenden Pflegeversicherung. Da Quartierspfleger keinesfalls ein Selbstläufer ist, bedarf es wissenschaftlich begleiteter Feldarbeit in der Praxis. Es muss ermittelt werden, unter welchen Bedingungen und auf welche Weise Menschen für die Beteiligung an nahräumlich orientierter Sorgearbeit gewonnen werden können und wie man entstehende Sorgegemeinschaften längerfristig aufrechterhält. Es braucht auch konkrete Erfahrungen in Bezug auf die Verzahnung der Quartierspflege mit der familiären häuslichen Pflege, professionellen Hilfsangeboten, insbesondere von Pflegediensten, sowie entlastenden stationären Angeboten der Kurzzeitpflege.
Etliche Kommunen, so auch Zwickau, sind im Bereich der medizinischen und pflegerischen Versorgung ihrer Bürgerinnen und Bürger in erheblichem Maße aktiv. Sie werden tagtäglich mit den in diesem Bereich bestehenden Problemen konfrontiert. Es sollte daher möglich sein, Städte und Gemeinden mit ins Boot zu holen. Aber auch dafür braucht es Vorarbeit. Als langjähriger Kommunalpolitiker bitte ich daher alle Akteure um Unterstützung der Konzipierung und Erprobung von Modellen der Quartierspflege. Sie sind keine Konkurrenz, sondern eine dringend notwendige Ergänzung zum Bestehenden. Nur wenn auch neue Wege beschritten werden, gibt es eine Chance auch künftig eine soziale Gesellschaft zu erhalten und zu stärken.